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Meine älteste Tochter ist für ihr Alter sehr reif und verständig und war für meinen Geschmack auch zuvor schon altersentsprechend aufgeklärt, aber an diesem Tag ist etwas in ihr zerbrochen. Ich möchte meine beiden anderen Kinder auf keinen Fall mehr an einem „Unterricht“ dieser Art teilnehmen lassen müssen.

Unabhängig von diesem Einzelbericht (mit Sicherheit gibt es auch geglücktere Veranstaltungen als diese) finde ich es bereits problematisch, Inhalte des offiziellen Lehrplans zu delegieren und diese Anteile hernach keinerlei Qualitätskontrolle zu unterziehen! Zumindest hielte ich es von Vorteil, wenn die Klassenlehrer (zumal diese in diesen Stunden ja auch bezahlt werden) anwesend sind, um mit den Kindern danach auch über das Erfahrene sprechen zu können. Wirklich arm sind diese Kinder, die alles mit sich selbst oder ihren älteren Geschwistern verarbeiten müssen.

Hier Auszüge aus dem Brief an Lehrer und Direktorin:

Liebe Verantwortungsträger!

Als wir gehört haben, dass es einen Aufklärungsunterricht in der 4. Klasse Volksschule geben wird, waren wir als nicht mehr ganz junge Eltern zunächst sehr erfreut, weil wir das für ein sehr wichtiges Thema halten, das zu unserer Schulzeit in diesem Alter nicht vorgekommen ist. Wir gehen davon aus, dass unsere Kinder altersentsprechend aufgeklärt sind, zumal beide Elternteile in diesem Bereich beruflich tätig sind; daher haben wir inhaltlich nicht viel Neues für unsere Tochter erwartet.

Den Elternabend im Vorfeld des Ehe- und Familienzentrums Felkirch („Wolke 6“) empfanden wir sehr positiv. Mit witzigen Animationen wurde uns quasi augenzwinkernd eine kindgerechte Herangehensweise an die Thematik suggeriert. Das diese Auslagerung eines lehrplanpflichtigen Themas kostenpflichtig ist, ist eine andere Diskussion. Jedoch auch das scheint uns in gewissem Rahmen nachvollziehbar. Was dann tatsächlich kam hat uns entsetzt.

Am besagten Tag kam unsere Tochter mit der Aussage: „Mama ich weiß jetzt wozu man ein Dildo braucht“ nach Hause. Auf die Frage was sie denn heute noch gelernt hätte hat sie erzählt, dass das richtige Überstreifen von Kondomen und alles über sexuellen Missbrauch besprochen worden sei…und sonst sei es ziemlich langweilig gewesen.

Liebe Verantwortungsträger! Wir hatten und halten uns eigentlich auch weiterhin nicht für rückständig. Dieser „Lehrinhalt“ geht uns als Eltern einer 9-jährigen jedoch entschieden zu weit. Sexualität sollte unserer Meinung nach vor allem mit positiven Attributen wie Vertrauen, Zuneigung und eventuell auch ein wenig Wunder verbunden sein, ein deutlich positiverer Umgang mit der Thematik wäre von einem solchen Projekt wünschenswert.

Die Wortschatzerweiterung einer 9-Jährigen um derartige Vokabel und eine Einschulung in den Gebrauch von Kondomen halten wie für diese Altersgruppe für absolut unpassend, mehr noch, es schadet in der dargebrachten Form nachhaltigst einem noch sehr jungen Kind in der Annäherung an das Erwachsenwerden.

Bei einer kurzen Umfrage bei anderen Eltern dieser Klasse mussten wir mit großem Erstaunen feststellen, dass sonst kaum jemand Notiz von diesem „Unterricht“ genommen hat. Dies führen wir allerdings vorwiegend darauf zurück, dass den wenigsten Eltern klar ist, welche Themen im Detail behandelt worden sind. Zumindest unterstreicht dies aber die Tatsache, dass es wohl kaum zu einem positiv besetzten Austausch gekommen sein kann, da die Kinder daheim kaum etwas davon erzählt haben.

Eine kurze schriftliche Zusammenfassung der diskutierten Themen seitens der Workshopverantwortlichen um den Sachverhalt von Ihrer Seite zu dokumentieren halte ich für absolut angebracht. Eine grundsätzliche Diskussion über diese Thematik mit einem flächendeckenden professionellen Umgang wäre sehr wünschenswert.

Dass Stattgefundene hat uns zutiefst enttäuscht! 

Mit freundlichen Grüßen

 

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