Kleine Zeitung, 3.11.2015 Leni Kesselstatt
Im Juni kam der neue Erlass zur schulischen Sexualerziehung heraus, nachdem es mit großem Protest von Eltern, Lehrern, Familienvertretern und Minister Karmasin gelungen war, die „zentrale Zuständigkeit der Eltern“ darin zu sichern. Diese Elternrechte scheinen jedoch nichts wert zu sein: vor kurzem wurde eine Aktion vom Verein „Ausgesprochen-schwule, lesbische, bisexuelle und transgender LehrerInnen“ unter der Patronanz der Wiener SPÖ Stadträtin Frauenberger vorgestellt. Mit Plakaten und Postkarten soll an allen 700 (auch Volks-) Schulen in Wien gegen „die allgegenwärtige Dominanz heterosexueller Kultur“ geworben werden, ohne Einwilligung der Eltern.
In nur wenigen Tagen unterschrieben bisher über 6000 Menschen eine Petition dagegen. Neben Elternvertretern protestierten auch Lehrervertreter heftig, die darüber ebenfalls nicht informiert worden waren. Warum werden Lebensweisen einer Minderheit verbreitet, die nicht dem Ziel der meisten Jugendlichen entsprechen? Trotz aller Krisensymptome bleibt der Wunsch nach einer Familie mit Kindern in der jungen Generation vorrangig, das weiß man aus Umfragen. Im gerade erwähnten Erlass zur Sexualerziehung kommen die Begriffe Liebe, Ehe und Familie jedoch kein einziges Mal vor! Es gilt Werbeverbot in den Schulen, warum wird hier für einen Verein eine Ausnahme gemacht, und wer finanziert diese Aktion? Die derzeitige Zielrichtung der Bildungspolitik wird erst so richtig klar, wenn man sich näher mit dem Erlass und dessen geistiger Grundlage befasst. Weder die „WHO Standards“, deren Vordenker die „Familien denaturalisieren“ wollen, noch IPPF (International Planned Parenthood Federation) als weltweit größte Abtreibungsorganisation werden Eltern mit ihren sexualpädagogischen Programmen überzeugen können.
In völliger Missachtung biologischer Gegebenheiten und bar jeglicher Wissenschaftlichkeit wird im neuen Erlass, mit unscheinbaren Worten wie „sexuelle Vielfalt“ getarnt, eine neue Weltanschauung in unsere Schulen getragen. Nach dieser Plakataktion haben jedoch viele Eltern erkannt, wohin die Bildungspolitik geht, und das vorzugsweise hinter ihrem Rücken.
Initiativen versuchen nun Eltern zu stärken, selbst die ersten zu sein in der Aufklärung ihrer Kinder und geben Informationen über gute Angebote zum diesem Thema.
Eltern sind und bleiben die ersten und besten Erzieher ihrer Kinder.